Vol. 7 – Warum ist Loslassen nur so schwer?

Peter muss sich verändern, ja er will sich verändern. Vor seinem inneren Auge ist alles klar und scharf gestellt: er muss den bisher so erfolgreichen Weg verlassen, neue Prozesse aufsetzen und sich von dem, was war, verabschieden – das sagt sein Kopf.  Peters Herz hingegen ist anderer Meinung: es war doch gut so, es hat Spaß gemacht und das Team war echt erfolgreich. Peter kann in dem, was war, nichts Schlechtes erkennen. Im Gegenteil: es ist für ihn immer noch wertvoll.  
 
Wir kennen diese Ambivalenzen in uns. Diese halten uns in der Unentschlossenheit fest. Wir kommen nicht aus dem Knick.  
Was kann uns helfen, um aus dieser Zwickmühle der Unentschlossenheit herauszutreten? 
 
Achtung, jetzt wird es philosophisch… 🎓
Zunächst muss ich akzeptieren, dass mir das Verlassen des alten Weges schwerfällt, mich schmerzt. Ich muss diesen Schmerz zulassen und anschauen. Indem ich das tue, werte ich das Vergangene nicht ab. Im Gegenteil, der Schmerz verweist auf den inneren Wert, den dieser Weg für mich hatte. Er bewahrt das Kostbare in meiner Erinnerung.
Das Zulassen entwertet das Vergangene nicht.  Das Zulassen geht dem Loslassen vorweg. Neues kann entstehen beziehungsweise angegangen werden, ohne das Gewesene abzuwerten. Wir gewinnen Freiheit, das für uns Wichtige auf geeigneteren Wegen in die Zukunft zu tragen.
Loslassen verliert seine Schwere dann, wenn es als Bewahren verstanden wird. Es durfte sein (handlungsleitend) und es darf sein (hatte seinen biografischen Wert zu seiner Zeit).  
 
Wie schon in einem alten Volkslied besungen: „Scheiden tut weh.“ Wie kann es dennoch gelingen…jetzt mal ganz unphilosophisch?
 
#change #changesucks #veränderung